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Feiertage in der Schweiz

Die Schweiz mag zwar klein sein, dennoch gibt es zwischen den 26 Kantonen grosse Unterschiede, auch innerhalb der Sprachregionen. Jeder Kanton hat einen eigenen Dialekt, eigene Bräuche und auch damit verbundene eigene Feiertage. Doch welcher Kanton hat die meisten Feiertage? Was für Bräuche gibt es in den verschiedenen Regionen der Schweiz? Welche Sprachen spricht man wo? Die Schweiz ist  

  1. 1. Feiertage in der Schweiz 
  2. 2. Regionale Bräuche 
  3. 3. Sprachregionen der Schweiz 

1. Feiertage in der Schweiz 

Je nach Kanton gibt es bis zu 17 Feiertage, viele davon haben einen religiösen Hintergrund. Je nach Kanton gibt es eine katholische oder eine protestantische Mehrheit, was grossen Einfluss auf die gesetzlichen Feiertage hat. Neben den religiösen Unterschieden beeinflussen auch unterschiedliche lokale Bräuche die Festlegung gesetzlicher Feiertage. 
Der Neujahrstag, die Auffahrt, der Nationalfeiertag und der Weihnachtstag sind die einzigen Feiertage, die in allen Kantonen gesetzlich anerkannt sind. Neben diesen landesweiten Feiertagen gibt es auch noch einige regionale. Grundsätzlich haben die Leute, die in mehrheitlich katholischen Kantonen arbeiten mehr Feiertage als solche, die in protestantischen Kantonen arbeiten, da viele Feiertage religiöse Hintergrund haben. An der Spitze liegt dabei der Kanton Schwyz, in dem man als Angestellter an bis zu 17 Tagen frei hat, falls keiner der Feiertage auf einen Wochenendtag fällt. Auch in den anderen Innerschweizer Kantonen wie Luzern, Uri, Zug und Nidwalden kann man von relativ vielen freien Tagen profitieren. Am wenigsten Feiertage hat man in den Kantonen Graubünden und Appenzell Ausserrhoden. 
Weitere verbreitete Feiertage sind der Karfreitag, der nur im Tessin und im Wallis nicht gefeiert wird und der Ostermontag, der in allen Kantonen ausser Neuchâtel, Solothurn, Wallis und Zug gefeiert wird. Rund um Ostern gibt es auch häufiger Stau auf der Nord-Süd-Achse, da viele das verlängerte Wochenende als Ferien nutzen. Nicht selten gibt es an diesem verlängerten Wochenende auch einen neuen Staurekord. 
Andere religiöse Feiertage wie Allerheiligen und Fronleichnam beschränkten sich vor allem auf die katholischen Innerschweizer Kantone. 
Neben den Feiertagen gibt es während der obligatorischen Schulzeit generell 13 Wochen Ferien pro Schuljahr. Die Verteilung ist jedoch je nach Kanton unterschiedlich. Während die Tessiner Schüler von ganzen 10 Wochen Sommerferien profitieren, müssen sich die Schüler in St.Gallen mit 5 Wochen zufriedengeben. Da die Tessiner aber nur je eine Woche Frühlings- und Herbstferien haben, kürzere Winter- und Sportferien als andere haben, gleicht sich das ganze wieder aus. 

2. Regionale Bräuche 

Neben den verbreiteten religiösen Feiertagen gibt es auch durch historische Ereignisse entstandene Feiertage. In Neuchâtel feiert man am 1. März den Jahrestag der Ausrufung der Republik. Dabei eroberten die Neuenburger Einwohner die Burg des preussischen Monarchen. Im Kanton Glarus wird am ersten Donnerstag im April die “Näfelser Fahrt” gefeiert. Dabei wird an die Schlacht von Näfels erinnert, bei der die Glarner die überlegenen Habsburger in die Flucht schlugen. Am dritten Montag im April findet in der Stadt Zürich das “Sechseläuten” statt. Das Fest hat den Ursprung im 16. Jahrhundert, als im Rat von Zürich beschlossen wurde, die Feierabendzeit im Simmer eine Stunde später anzusetzen. Der Brauch verbindet Frühlingsfeste (Austreiben des Winters, Feier der Tagundnachtgleiche) mit den Umzügen der Zünfte und zieht jedes Jahr unzählige Leute an den danach benannten Sechseläutenplatz. Der Tag gilt als halber Feiertag, der allerdings nicht im ganzen Kanton Zürich, sondern nur bei Arbeitsort in der Stadt Zürich gilt. Im jüngsten Schweizer Kanton, dem Jura, wird am 23. Juni die Unabhängigkeit gefeiert. Die Bezirke des Kantons stimmten 1974 für die Autonomie. Auf Bundesebene wurde der Kanton am 1. Januar 1979 ein eigener Kanton.  

3. Sprachregionen der Schweiz 

Die Schweiz hat offiziell vier Landessprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Deutsch wird von Rund 66% der Bevölkerung gesprochen, wobei auch bei der Arbeit ein Grossteil der Schweizer Deutsch oder Schweizerdeutsch spricht. Im Alltag verwenden viele Leute in der Deutschschweiz aber nicht das Standarddeutsch, sondern Schweizerdeutsch, das sich je nach Region zum Teil in Wortschatz und Aussprache zum Teil stark unterscheidet. 17 der 26 Kantone sind einsprachig deutsch, drei weitere sind offiziell französisch-deutsch zweisprachig. Die deutsche Sprachregion erstreckt sich von der nordöstlichen Grenze der Schweiz bis zum sogenannten “Röstgraben”, einer imaginären Grenze zwischen der Deutschschweiz und der Romandie. Die Grenze verläuft entlang der Kantonsgrenze des Juras durch den Kanton Freiburg und teilt den Kanton Wallis.  
Französisch wird von fast 23% der Bewohner der Schweiz gesprochen. Das Französisch in der Schweiz unterscheidet sich heutzutage nur wenig von dem in Frankreich an sich. Jedoch gerade entlang der Sprachgrenzen werden zum Teil deutsche Wörter miteingebunden. 
Italienisch wird vor allem im Tessin und in den südlichen Tälern von Graubünden verwendet. In beiden Kantonen ist Italienisch die (nicht einzige) Amtssprache. Rund 8% der Schweizer sprechen italienisch, wovon der grösste Anteil italienische Einwanderer oder deren Nachkommen sind. Wie auch beim Französisch gibt es, abgesehen vom Wortschatz, beim Schweizer Italienisch keine grossen Unterschiede zu dem in Italien. 
Die vierte Landessprache ist nicht etwa Englisch, sondern Rätoromanisch. Diese romanische Sprache wird lediglich von einem kleinen Teil der Schweizer Bevölkerung des Kantons Graubünden gesprochen. Sie ist die Hauptsprache von weniger als einem Prozent der Einwohner. Heute lebt rund die Hälfte der Leute, die Rätoromanisch sprechen nicht mehr im ursprünglichen Sprachgebiet, sondern in den Städten.